A day in the life of an Au Pair.

„Every day is a brand new adventure.“ 

Der Tagesablauf eines Au Pairs richtet sich ganz nach den Gewohnheiten deiner Gastfamilie und kann daher sehr unterschiedlich aussehen. Manche Au Pairs arbeiten nur morgens, andere nur nachmittags und wieder andere arbeiten morgens und abends und haben dazwischen „frei“ (so wie ich).

Für diejenigen unter euch, die sich dafür interessieren wie so ein „typischer Tag“ in meiner Gastfamilie aussah, habe ich mal wieder ein bisschen in meinem Tagebuch geblättert (hab‘ das Ding immerhin ganze zwei Wochen aktiv geführt, Applaus bitte) und genau so einen Tag für euch rausgesucht, und zwar den 6. Juni 2016, ein sonniger Mittwoch in Frisco.

6.30 Uhr: Um diese Zeit klingelt der Wecker und mein Tag beginnt. Dann sind Katzenwäsche und anziehen angesagt. Da ich später noch zum Sport gehe, verlasse ich mein Zimmer mit zerzaustem Dutt in Jogger und Kapuzenpulli (keine Sorge, Payton ist so ein Auftreten von mir am Morgen gewöhnt).

6.45 Uhr (hier beginnt meine Arbeitszeit): Es ist Zeit Payton zu wecken. Um den ganzen Prozess des Wachwerdens etwas zu beschleunigen, ziehe ich ihr gerne die Decke weg (gemein, i know). Während sie sich selbstständig anzieht (die Klamotten suchen wir immer gemeinsam am Abend vorher raus, das spart Zeit) und ihre Zähne putzt, bereite ich ihr Frühstück vor. Greg ist um die Zeit bereits unterwegs zur Arbeit.

7 Uhr: Payton kommt runter und während sie ihre tägliche Ration Cereals verputzt, reden wir drüber wie in etwa der heutige Tagesplan aussieht und sie erzählt mir worauf sie sich ganz besonders doll freut. Danach kämme ich ihr noch die Haare, denn die sind so super dick, dass sie da alleine kaum durchkommt (manchmal darf ich ihr auch einen Zopf machen oder mich an einer Flechtfrisur probieren).

7.45 Uhr: Jetzt heißt es Sachen zusammensuchen und los. Payton holt ihren Ranzen (der wird ebenfalls am Abend vorher gepackt) und ich meine Sportsachen. Dann machen wir uns mit dem Auto auf den Weg zu ihrer Schule, was keine 10 Minuten dauert. Da in Amerika allerdings das typische Carpool-Prinzip herrscht, sollte man immer ein paar extra Minuten mit einplanen.

Payton verbringt die Zeit von 8 bis 14 Uhr in der Spears Elementary School. Das ist dann sozusagen meine „Freizeit“, die ich ganz nach meinem Belieben jeden Tag neu gestalten kann.  

8.15 bis 9.45 Uhr: Heute habe ich mich wie gesagt dazu entschlossen, mich mal wieder im Fitnessstudio blicken zu lassen. Das Frisco Athletic Center liegt nur wenige Minuten von Paytons Schule entfernt, weshalb ich meistens direkt nach dem Drop-off dorthin fahre. Nach einer ordentlichen Portion Schwitzen mache ich mich dann wieder auf den Weg nach Hause, wo die lang ersehnte Dusche auf mich wartet.

10 bis 13 Uhr: Heute habe ich mich mit zwei Freundinnen, Mathilda (Au Pair aus Schweden) und Roderick (Au Pair aus Italien) zum gemeinsamen Lunch verabredet. Bevor es jedoch zum Olive Garden geht, legen wir noch einen kleinen Zwischenstopp in der Shopping Mall ein. Gemeinsam bummeln wir durch die Geschäfte und mal ehrlich, wir Mädchen finden doch sowieso immer irgendetwas was wir unbedingt brauchen (oder auch nicht haha). Dann heißt es endlich „Let’s go for the Garlic Breadsticks!“.

14 Uhr: Um diese Zeit hole ich Payton von der Schule ab. Auch jetzt herrscht wieder das klassische Carpool-Prinzip, bei dem sich die Eltern mit ihren Autos in eine dafür vorgesehene Spur einpendeln und dann nach und nach die Kinder rausgeschickt werden. Auf der Rückfahrt erzählt Payton mir begeistert von ihrem Schultag und was sie Neues gelernt haben.

14.15 Uhr: Zuhause angekommen ist es erstmal Zeit für einen kleinen Snack (hachja, die Amis und ihre Snacks). Auch heute besteht der Snack bei Payton (wie eigentlich jeden Tag) aus zwei von mir liebevoll geschmierten Nutella-Broten, die ich extra in der Mikrowelle warm mache, weil sie das Nutella (DAS Nutella) cremig am liebsten mag. Danach werden die Sachen für die Nachhilfe zusammengesucht. Danach ist noch eine Viertelstunde Zeit bis es weitergeht – Zeit genug um ein neues Tanzvideo aufzunehmen (das Ergebnis seht ihr unten).

15 bis 16 Uhr: Jeden Mittwoch und Donnerstag hat Payton Nachhilfe bei Ms. Chrissy in der Frisco Public Library. Da Payton seit ihrer Geburt an Dyslexie leidet, sind regelmäßiges Schreib- und Lesetraining enorm wichtig! Während die Beiden also zusammen üben, schnappe ich mir ein Harry Potter Buch und mache es mir in einem der vielen gemütlichen Sitzsäcke bequem (so ein kleiner Ausflug nach Hogwarts ist doch immer zu schön).

16.15 Uhr: Nach der Nachhilfe müssen dann noch die Hausaufgaben gemacht werden – wie immer setzen wir uns dafür gemeinsam an den großen Esstisch in der Küche. Natürlich soll Payton ihre Hausaufgaben wenn möglich alleine erledigen. Ich sitze dann daneben, korrigiere gegebenenfalls oder beantworte ihre Fragen, wenn sie denn welche hat. Danach gibt es ein „Good Job Boo!“ und einen kleinen „Belohnungstreat“ (meistens etwas kleines Süßes) .

17 Uhr: Anschließend darf Payton sich aussuchen, wie wir die Zeit verbringen bis ihr Papa von der Arbeit nach Hause kommt. Heute soll es ein Spaziergang durch die Nachbarschaft sein. Auf unserem Weg treffen wir Nate (einen Schulfreund von ihr). Nach kurzer Absprache mit seinen Eltern steht fest, dass Payton bei Nate bleiben darf, die Beiden gemeinsam spielen können und ich sie abhole, sobald Greg wieder Zuhause ist (das war ein unverhofft früher Feierabend).

18 Uhr (ab hier bin ich offiziell „off duty“): Meine „Arbeit“ (ich finde das Wort irgendwie unpassend, ich mache das ja gerne) ist offiziell beendet wenn Greg zurück von der Arbeit ist. Alles weitere, wie z.B. das gemeinsame Abendessen, ist kein Muss – für mich ist es jedoch selbstverständlich dabei zu sein (vielleicht auch weil Greg ziemlich gut grillen kann).

19 Uhr: Nach dem Essen gucken wir noch einen Film zusammen (dieses Mal im Home-Kino statt im Wohnzimmer, das wird nämlich viel zu selten genutzt). Den Film darf natürlich Payton aussuchen. Heute ist es „Earth to Echo“ geworden – übrigens ein echt cooler Film, nur zu empfehlen!

ca. 20.30 Uhr: Nach dem Film ist für Payton Bettzeit. Gemeinsam suchen wir ihr Outfit für den nächsten Tag raus und nach dem Zähneputzen setzen Greg und ich uns noch zu ihr auf’s Bett. Jeden Abend erzählen wir abwechselnd eine ausgedachte Gute-Nacht-Geschichte (in der übrigens immer wir drei die Hauptcharaktere sind). Danach gehen wir leise aus dem Zimmer, lassen die Tür ein Stück weit offen, sagen auch uns Gute Nacht und dann geht Greg nach unten (guckt noch ca. 3 – 4 Folgen Netflix) und ich verschwinde in mein Zimmer (meistens direkt in mein Bett).

Und so geht ein weiterer aufregender und schöner Tag zu Ende (und wir alle sind gespannt was uns morgen erwarten wird)!

 

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4 Kommentare Gib deinen ab

  1. Phillip sagt:

    Sehr schön geschrieben und ein toller Einblick in dein Leben in den USA. Man merkt, dass du es genossen hast. Ich möchte aber drauf hinweisen, dass es „die Nutella “ heißt 😉
    LG Phillip

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    1. Hey Philip,
      vielen Dank für deine liebe Nachricht! Du hast Recht, ich habe meine Zeit in den USA wirklich sehr genossen 🙂
      Und über die Sache mit dem Nutella möchte ich eigentlich gar nicht mit dir diskutieren, also bleiben wir einfach bei DAS, ja? 😀
      Liebe Grüße zurück!

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  2. Sara Linkhof sagt:

    Achja, wie ich die USA vermisse und dich auch immer. Du kannst wunderschönen schreiben und lässt mich in Erinnerung schweben. I miss you America 😢❤️🇺🇸

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    1. Ohh du Süße, ich vermisse dich und unsere Zeit in Amerika auch so sehr! ❤ Hoffentlich schaffen wir es bald uns wiederzusehen 🙂

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